Samstag, 10. August 2013

Algonquin Provincial Park




Moose am Highway 60
Packen für das Outdoor Abenteuer am Canoe Lake
Die Nacht war kühl auf dem Campground bei km 25, aber die Sonne scheint und der Himmel ist blau. Trotz des ein wenig kühlen Windes baden wir im Canisbay Lake. Nach dem Frühstück bemühen wir uns erst beim Office um einen Platz mit Wasser und Strom und fahren auf dem Highway 60, dem „Parkway Corridor”, 10 Kilometer zum  „Portage Store” bei km 15 am Canoe Lake, wo auch das Canoe Centre ist. Da gibt es Hüte für Walter und mich zum Schutz gegen Sonnenstich. Rafael hat seine Kappe dabei und braucht keinen Hut, ihn interessieren jedoch Angelutensilien. Und im „Portage Store“ kann man Canoes mieten. Es wird ernst. Canoe für 4 Stunden, Schwimmwesten anlegen und  „Rettungsdöschen” ins Boot. Ein Mädchen von der „Staff” gibt uns eine Einführung ins „Stochern” und erklärt uns, wer wo sitzen muss: Walter hinten, Rafael vorne auf den Sitzstegen und ich als Leichtgewicht in der Mitte auf einem Sitzkissen. Eigentlich bin ich richtig froh, dass ich nicht so hoch sitzen muss wie die beiden. Rafael kommt von dem Gedanken nicht los, dass er heute unser Abendessen angelt, wie er es in seinem Angelheft gelesen hat. „Und dann ziehen sie sich ihr Abendessen an Land”, zitiert er. Im „Portage Store“ hat er sich eingedeckt mit Zubehör in einem Kästchen für 3 $, schön sortiert mit Extrafach für sein Taschenmesser. Er hat alles im Boot, doch zunächst sind wir zwei Stunden lang nur damit beschäftigt, mit dem Canoe klarzukommen, zumal es zwar sonnig, aber windig ist. Von spiegelglatter Wasseroberfläche, wie wir es von Fotos kennen, keine Spur. Außerdem sind auf dem „Canoe Lake” Motorboote erlaubt. An die Wackelei müssen die beiden auf ihren erhöhten Sitzen sich erst gewöhnen, ich hab’s da ja auf meinem “Kindersitz” besser. Wir dürfen auch nicht irgendwo an Land gehen, sondern nur an einer bestimmten Stelle, die auf einem Plan, den wir auch bekommen haben, verzeichnet ist. Wir schippern in kleine Buchten und um einige kleine Inseln herum. Nach kurzer Zeit ist die Anlegestelle am „Portage Store“  nicht mehr zu sehen, das macht mich ein bisschen unruhig. Wir diskutieren, an welcher Stelle wir denn nun an Land gehen können bzw. welche denn nun die im Plan verzeichnete ist. Schließlich haben wir sie gefunden, trauen uns aber nicht anzulegen bei dem „Wellengang”.
Nachdem wir das Landemanöver aufgegeben und das an Land gehen abgehakt haben, wird’s plötzlich ruhig und entspannt. Wir machen gar nichts mehr und lassen uns treiben. Rafael fängt an zu angeln, jedoch ohne Erfolg. Walter sorgt nur noch für die Richtung, das heißt eigentlich stochert nur noch er. Herrlich! Als wir nach dreieinhalb Stunden wohlbehalten wieder an den Anlegestegen ankommen, sind wir heilfroh und gehen erleichtert an Land. Doch dann geht gleich wieder die Angel ins Wasser und siehe da, eine Muschel hat „angebissen”. Mit Mühe kriegt Rafael sie vom Haken und wirft sie zurück ins Wasser. Später kommen noch mehr Angler. Ein Mädchen hat innerhalb kürzester Zeit einen heringgroßen Fisch am Haken. 

Leseprobe und Fotos aus Canada Days 2000



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