Moose am Highway 60 |
Packen für das Outdoor Abenteuer am Canoe Lake |
Die Nacht
war kühl auf dem Campground bei km 25, aber die Sonne scheint und der Himmel
ist blau. Trotz des ein wenig kühlen Windes baden wir im Canisbay Lake. Nach
dem Frühstück bemühen wir uns erst beim Office um einen Platz mit Wasser und
Strom und fahren auf dem Highway 60, dem „Parkway Corridor”, 10 Kilometer
zum „Portage
Store” bei km 15 am Canoe Lake, wo auch das Canoe Centre ist. Da gibt es Hüte
für Walter und mich zum Schutz gegen Sonnenstich. Rafael hat seine Kappe dabei
und braucht keinen Hut, ihn interessieren jedoch Angelutensilien. Und im
„Portage Store“ kann man Canoes mieten. Es wird ernst. Canoe für 4 Stunden,
Schwimmwesten anlegen und „Rettungsdöschen” ins Boot. Ein
Mädchen von der „Staff” gibt uns eine Einführung ins „Stochern” und erklärt
uns, wer wo sitzen muss: Walter hinten, Rafael vorne auf den Sitzstegen und ich
als Leichtgewicht in der Mitte auf einem Sitzkissen. Eigentlich bin ich richtig
froh, dass ich nicht so hoch sitzen muss wie die beiden. Rafael kommt von dem
Gedanken nicht los, dass er heute unser Abendessen angelt, wie er es in seinem
Angelheft gelesen hat. „Und dann ziehen sie sich ihr Abendessen an Land”,
zitiert er. Im „Portage Store“ hat er sich eingedeckt mit Zubehör in einem
Kästchen für 3 $, schön sortiert mit Extrafach für sein Taschenmesser. Er hat
alles im Boot, doch zunächst sind wir zwei Stunden lang nur damit beschäftigt,
mit dem Canoe klarzukommen, zumal es zwar sonnig, aber windig ist. Von
spiegelglatter Wasseroberfläche, wie wir es von Fotos kennen, keine Spur.
Außerdem sind auf dem „Canoe Lake” Motorboote erlaubt. An die Wackelei müssen
die beiden auf ihren erhöhten Sitzen sich erst gewöhnen, ich hab’s da ja auf
meinem “Kindersitz” besser. Wir dürfen auch nicht irgendwo an Land gehen,
sondern nur an einer bestimmten Stelle, die auf einem Plan, den wir auch
bekommen haben, verzeichnet ist. Wir schippern in kleine Buchten und um einige
kleine Inseln herum. Nach kurzer Zeit ist die Anlegestelle am „Portage Store“ nicht
mehr zu sehen, das macht mich ein bisschen unruhig. Wir diskutieren, an welcher
Stelle wir denn nun an Land gehen können bzw. welche denn nun die im Plan
verzeichnete ist. Schließlich haben wir sie gefunden, trauen uns aber nicht
anzulegen bei dem „Wellengang”.
Nachdem wir das Landemanöver aufgegeben und das an Land
gehen abgehakt haben, wird’s plötzlich ruhig und entspannt. Wir machen gar
nichts mehr und lassen uns treiben. Rafael fängt an zu angeln, jedoch ohne
Erfolg. Walter
sorgt nur noch für die Richtung, das heißt eigentlich stochert nur noch er.
Herrlich! Als wir nach dreieinhalb Stunden wohlbehalten wieder an den
Anlegestegen ankommen, sind wir heilfroh und gehen erleichtert an Land. Doch
dann geht gleich wieder die Angel ins Wasser und siehe da, eine Muschel hat
„angebissen”. Mit Mühe kriegt Rafael sie vom Haken und wirft sie zurück ins
Wasser. Später kommen noch mehr Angler. Ein Mädchen hat innerhalb kürzester
Zeit einen heringgroßen Fisch am Haken.
Leseprobe und Fotos aus Canada Days 2000
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